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    Rapid Data GmbH

Ein Blick auf den Stand der Dinge: Sven Hoffmeister im Gespräch, Geschäftsleitung bei Rapid Data

Herr Hoffmeister, was tut sich gerade digital in der Branche? 

Eine interessante Entwicklung ist sicherlich die noch nie dagewesene Flexibilität und Effizienz: Bestatterinnen und Bestatter können mit unseren cloudbasierten Softwarelösungen und Apps heute zu jeder Zeit von überall auf ihre Termine, Aufgaben, Kontakte und Informationen rund um die Sterbefälle zugreifen. Sie müssen nicht mehr zwingend ins Büro fahren und an ihrem Rechner im Büro überprüfen, ob alle wichtigen Aufgaben erledigt wurden, sondern können von zu Hause aus auf ihre Auftragsbearbeitung zugreifen. 

Das „papierlose Büro“ ist dabei durch Services wie Online-Vertragsabmeldungen oder verschiedenste Schnittstellen, wie beispielsweise zu Krematorien und Friedhöfen, in den Vordergrund gerückt. Softwarelösungen sorgen für Nachhaltigkeit, Wirtschaftlichkeit, besseres Teamwork und auch für ein breiteres Leistungsspektrum. Denn Software betrifft nicht mehr nur das Backoffice der Bestattungsunternehmen, sondern auch die Kundenbetreuung, die neben der klassischen Face-to-Face-Betreuung des Hinterbliebenen auch digitale Dienstleistung als Mehrwert für den Hinterbliebenen und den Bestatter bringen.
Dabei beeinflussen die individuellen Bedürfnisse auch das das Softwareangebot. Es reicht mittlerweile von persönlichen Gedenkseiten über eine riesige Trauerfeiermusik-Bibliothek für Bestatter und Angehörige bis hin zu einzigartigen Erinnerungsbüchern, die online gemeinsam mit Familie und Freunden erstellt werden können.

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Wo geht es als Softwareanbieter genau für Sie hin? Was ist Ihnen gerade wichtig? 

Die immer bessere Technik fordert uns als Softwareanbieter. Bestatterinnen und Bestatter werden technologisch immer moderner. Während Software früher als moderne Schreibmaschine wahrgenommen wurde, bedeutet sie heute für die Branche eine enorme Arbeitserleichterung, mehr Freiheit und Unabhängigkeit. Bestattungsunternehmerinnen und -unternehmer wissen genau, was sie möchten, und haben großes Interesse an Software, die sich ihnen anpasst. Ganzheitliche Lösungen sind gefragt. Deshalb vernetzen wir auch unsere Software zur Auftragsbearbeitung mit vielen hilfreichen Services zur digitalen Kundenbetreuung.

Datenschutz und Datensicherheit sind zu Top-Prioritäten geworden. Unsere Kunden verlassen sich darauf, dass wir ihre sensiblen Daten schützen. Und wir tun alles dafür, diesem Vertrauen erstklassige Technologie entgegenzusetzen und  gesetzlichen Vorschriften gerecht zu werden. 

Die steigende Nachfrage nach mobilen Anwendungen und digitalen Lösungen erfordert stetige Weiterentwicklung. So ist es unsere Aufgabe, nachhaltig sicherzustellen, dass unsere Produkte den aktuellen technologischen Standards entsprechen und den Bedürfnissen unserer Kunden gerecht werden. Wichtig ist aber, den menschlichen Aspekt nicht außer Acht zu lassen. Mit immer mehr und neuen digitalen Lösungen wachsen auch die Anforderungen an die Berater der Bestattungshäuser und auch an unsere Kundenbetreuer. So wollen wir, wie die Bestattungsunternehmen auch, neben der Online-Begleitung vor allem persönlich für unsere Kunden da sein. Was ich damit sagen will: Digitale Dienstleistungen werden nie die persönliche Betreuung ersetzen.  

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Seit Covid hat sich die Sicht auf Tod und Trauer doch merklich verändert, wie nehmen Sie das wahr? 

Die verstärkte Präsenz von Tod und Trauer hat das Bewusstsein vieler Menschen sehr geschärft. Zum Beispiel denken viele Menschen über alternative Bestattungsformen und -rituale nach. Es gab eine verstärkte Nachfrage nach virtuellen Trauerfeiern und digitalen Gedenkstätten, um den Kontakt während der sozialen Distanzierung aufrechtzuerhalten.

Die Pandemie hat auch die Notwendigkeit flexibler Lösungen in der Bestattungsbranche aufgezeigt. Software, die es ermöglicht, schnell auf ändernde Anforderungen zu reagieren. Deshalb haben wir 2020 das Kunden-Center für Angehörige auf den Markt gebracht, mit dem Bestattungsunternehmen ihre Auftraggeber mit hilfreichen Online-Services neben der persönlichen Betreuung digital unterstützen können. Bedarf dafür war einfach da. Die Services werden bis heute von Jung und Alt dankbar angenommen – in dörflichen Regionen gleichermaßen wie in Metropolen.

In das Servicepaket haben wir auch unser Gedenkportal im Look des Bestattungshauses integriert. Durch Covid-19 erfuhr es einen richtigen Boom und hat sich als wertvolle Bestattungsleistung etabliert, die sogar häufig von Angehörigen aktiv angefragt wird. Mittlerweile kommen durchschnittlich 80% des Traffics auf Bestatter-Websites über das Rapid Gedenkportal, die Seitenaufrufe haben sich um das 5-fache gesteigert. Jede Gedenkseite verzeichnet im Schnitt 500 Besuche. Digitale Dienstleistungen wie die Trauerfeier-Musik und der Abmelde-Assistent, der es auch den Hinterbliebenen ermöglicht, Online-Abmeldungen selbst vorzunehmen, wurden ebenfalls von Bestattungsunternehmen und Angehörigen sehr positiv aufgenommen. So führte die Pandemie auch zu mehr Offenheit für die Digitalisierung der Bestattungsbranche.


Friedhöfe sind auch im Digitalisierungsprozess – was gibt es hier Ihrerseits zu berichten? 

Der Bereich der Friedhofskultur wird zunehmend interessanter. Wir können tatsächlich von einer spannenden Transformation sprechen, die die Branche nachhaltig verändert. Von QR-Codes auf Grabsteinen bis hin zu virtuellen Friedhöfen und Online-Gedenkstätten, wie dem Rapid Gedenkportal.

Der Trend zur Feuerbestattung und zum Urnenbegräbnis zeigt definitiv, dass sich die Bedeutung und Nachfrage unserer Krematoriums-Software erhöht hat. Zu den Softwarelösungen im Bereich der Friedhofskultur zählt auch die Digitalisierung der Friedhofsverwaltungen. Dafür bieten wir Anwendungen, die Organisation, Belegung und Pflege von Grabstätten wesentlich einfacher gestalten. Wir werden auch eine Online-Terminanfrage für Bestattungshäuser integrieren, die eine Kommunikation mit den Kommunen ermöglicht und mehr Flexibilität mit sich bringt.

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Künstliche Intelligenz ist weiterhin in aller Munde. Geben Sie uns doch mal einen Impuls zum Thema. 

Künstliche Intelligenz spielt eine immer bedeutendere Rolle. KI-Anwendungen sind heute in der Branche allgegenwärtig und ermöglichen innovative Lösungen, die sowohl Bestatterinnen und Bestattern als auch Hinterbliebenen zugutekommen. Ein Beispiel für KI-Anwendungen sind Chatbots, wie sie bereits von einigen Bestattungshäusern genutzt werden, um allgemeine Fragen rund um das Thema Bestattung zu beantworten. Diese Chatbots bieten schnelle und effiziente Hilfe bei häufig gestellten Fragen und ergänzen die Kommunikation zwischen Bestattungsunternehmen und ihren Website-Besuchern.

Bei Rapid Data setzen wir bereits KI-Systeme ein, um wichtige Aufgaben im Bestattungswesen zu automatisieren. Zum Beispiel nutzen wir KI für unseren Abmelde-Assistenten, um Sterbeurkunden und Vollmachten auf Korrektheit zu überprüfen. Dies trägt dazu bei, Prozesse für Bestattungshäuser effizienter zu gestalten und Zeit zu sparen. Darüber hinaus verwenden wir in unserer Bestatter-App powerordoMOVE, KI beim Scannen von Personalausweisen zur digitalen Erfassung von Auftragsdaten. Somit können einfach und schnell wichtige Auftragsdaten direkt an die Software übergeben werden und stehen schon vor dem Beratungsgespräch zur Verfügung. Diese Anwendungen verbessern also die Genauigkeit und Geschwindigkeit unserer Dienstleistungen erheblich.

Für mich ist die Integration von KI in das Bestattungswesen eine aufregende Entwicklung, die es ermöglicht, die menschliche Zuwendung und Hilfe, die in dieser Branche so wichtig ist, zu unterstützen, statt zu ersetzen. Beispielweise hilft KI, zeitaufwendige und wiederkehrende Aufgaben zu automatisieren. Bestattungshäuser können dadurch mehr Zeit und Ressourcen für das Wichtigste einsetzen: die Hinterbliebenen. 

Wir sind jedenfalls ständig auf der Suche nach neuen Anwendungsbereichen für KI und werden weiterhin innovative Lösungen entwickeln, um die Bestattungsbranche in die Zukunft zu führen.


sven-hoffmeister

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Sven Hoffmeister, Geschäftsleitung



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